Unsere Vorfahren hatten seinerzeit den Traum vom Schlaraffenland. Zwar pflichtbewusst als das „Land der Nichtsnutze“ abgetan und doch heimlich herbeigesehnt. Und heute ist dieser Traum längst zur Realität geworden. Zwar fliegen einem die gebratenen Tauben nicht von alleine ins Maul, doch werden sie immerhin direkt vor unsere Haustüre geliefert.
Statt schwer auf dem Feld zu schuften, sitzen viele von uns bequem in ihren Büros. Wo früher Bauarbeiter händisch graben mussten, erledigt ein Bagger nunmehr solche Arbeiten. Selbst im Haushalt ersetzt die Technik manuelles Schuften: Waschmaschinen, Saugroboter, Geschirrspüler usw. sind zur Selbstverständlichkeit geworden. In vielen Bereichen ist unser Zutun für die Erledigung einer Arbeit gar nicht mehr wirklich erforderlich.
Technik und KI (Künstliche Intelligenz) nehmen uns zunehmend immer mehr Arbeit ab.
Während zu früheren Zeiten die Schaffung von Arbeitsplätzen noch als sozialer Akt galt, wirkt es heute beinahe asozial, die Existenzberechtigung der Menschen weiterhin von deren Mitwirken an einer künstlich aufrechterhaltenen, weil obsolet gewordenen Arbeitswelt, abhängig zu machen. Aus diesem Grund ist es wichtig, über neue Gesellschaftsstrukturen und Sozialsysteme nachzudenken.
Wie viel „Arbeit“ braucht es wirklich?
Die Ära der totalen Lockdowns und des „Social Distancings“ hat überdeutlich gezeigt, wie gering die Anzahl jener Beschäftigten vergleichsweise ist, die für die Erhaltung des Systems de facto erforderlich sind. In Wahrheit würden weniger als 10% der heutigen Arbeitnehmer ausreichen, um den Wohlstand der Gesellschaft zu erhalten oder ihn sogar zu steigern.
Zahlreiche Arbeitsplätze sind längst sinnlos geworden und ihr Fortbestehen hält eher soziale Missstände aufrecht bzw. trägt massiv zur Verschwendung von Ressourcen bei, anstatt dem Gemeinwohl dienlich zu sein.
So beispielsweise:
- Teile des Verwaltungsapparates (z.B. Sozialversicherungsanstalten, AMS, Sozialamt, Teile des Gesundheitswesens, etwa die Ausstellung und Kontrolle von Krankenständen oder berufsbedingter Burnout-Kuraufenthalte etc.)
- Teile der Exekutive (beispielsweise bei Streitfragen rund um Alimente und Unterhalt)
- Förderwesen für Personenförderungen
- Sämtliche Tätigkeitsbereiche, die von Maschinen, Robotern und der KI ausgeführt werden könnten
Wie gehen wir künftig dann also mit Arbeit um?
Durch die Industrie 4.0 erwartet man im Jahr 2030 eine Arbeitslosenrate von 40% und mehr. Selbstfahrende Autos, Maschinen, Roboter aller Art, Geschäfte mit wenig oder ohne Personal, KI im Bereich Immobilien, Notariat, Rechtswesen, Buchhaltung usw. lassen heute schon erahnen, in welche Richtung es gehen könnte.
Wie es scheint, halten wir dennoch mit großer Hartnäckigkeit daran fest, unbedingt auf die althergebrachte Art und Weise „nützlich“ sein zu müssen. Sogar, wenn wir dabei unübersehbar unsere eigene Gesundheit und die unseres Planeten ruinieren.
Wie es aussieht, schafft es der Mensch nicht, nur auf der faulen Haut zu liegen. Er braucht Anerkennung und Erfüllung, sowohl für sich selbst, als auch innerhalb der Gemeinschaft, in der er lebt.
Ob also das BGE das Ende jeder Arbeitsmoral bedeuten würde, könnte man darum mit zwei simplen Überlegungen infrage stellen:
- Warum leistet der Freiwilligendienst mehr Arbeit als alle bezahlten Berufe zusammen?
- Warum ist das Phänomen Burnout in erster Linie innerhalb von gut bezahlten Berufsgruppen verbreitet?
Es richtet sich lediglich gegen einen ArbeitsZWANG!