Bildung vs. Ausbildung

von E.Bartsch
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Die Bildungslehre nach Wilhelm von Humboldt basiert auf seinem ganzheitlichen Bildungsverständnis. Humboldt betonte die Bedeutung der individuellen Entfaltung und Selbstbildung des Menschen sowie die enge Verbindung von Forschung und Lehre.

Seine Bildungslehre umfasst verschiedene Prinzipien und Ideen:

Harmonische Bildung: Humboldt sah die Bildung als einen Prozess an, der die intellektuellen, kulturellen und moralischen Fähigkeiten eines Menschen gleichermaßen entwickelt. Er strebte nach einer ganzheitlichen, harmonischen Bildung, bei der Verstand, Charakter und Gemüt in Einklang gebracht werden.

Persönliche Entfaltung: Humboldt betonte die Wichtigkeit der individuellen Freiheit und Selbstbestimmung in Bildungsprozessen. Er sah Bildung als einen Prozess der Selbstbildung, bei dem der Einzelne seine eigenen Fähigkeiten und Interessen entdecken und entfalten kann.

Forschendes Lernen: Humboldt befürwortete eine enge Verbindung von Forschung und Lehre. Er betonte die Bedeutung einer Universität als Ort des freien und kritischen Denkens, an dem Wissen nicht nur vermittelt, sondern auch aktiv erarbeitet und hinterfragt wird. Studierende sollten selbstständig forschen und neue Erkenntnisse gewinnen.

Einheit von Lehre und Bildung: Humboldt betonte die enge Verbindung von Lehre und Bildung. Er sah die universitäre Lehre nicht nur als Vermittlung von Wissen, sondern als einen Bildungsprozess, der die Entwicklung des Denkens und die Entfaltung der Persönlichkeit fördert. Die Lehrenden sollten als Vorbilder und Anregungen dienen.

Bildung als soziale Aufgabe: Humboldt verstand Bildung nicht nur als individuelle Angelegenheit, sondern auch als gesellschaftliche Aufgabe. Er betonte die Bedeutung einer gebildeten Bürgerschaft für eine freie und demokratische Gesellschaft. Bildung sollte allen Menschen zugänglich sein, unabhängig von sozialer Herkunft oder Geschlecht.

Die Bildungslehre nach Humboldt hatte einen großen Einfluss auf das Bildungssystem im 19. Jahrhundert und prägt noch heute das Verständnis von Bildung und Universität. Seine Ideen haben dazu beigetragen, dass Bildung nicht nur als Wissensvermittlung, sondern als Prozess der Persönlichkeitsentwicklung und Selbstbildung betrachtet wird.

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